Klagen Betroffene über Rückenverspannungen, sind meist verspannungsbedingte Beschwerden im Bereich des unteren Rückens (Lendenwirbel) gemeint. Typisch sind unangenehme Schmerzen, die sich allmählich entwickeln oder plötzlich einschießen können, wie etwa bei einem Hexenschuss. Des Weiteren können Verspannungen im Rücken z. B. auch Bewegungseinschränkungen nach sich ziehen.
Verspannter Rücken: Das passiert im Muskel
Muskelverspannungen im Rücken können verschiedene Ursachen haben – häufig sind sie durch Fehlbelastungen (z. B. durch langes Sitzen) oder Stress bedingt. Gut zu wissen: Mit dem Begriff Muskelverspannung wird eine Situation bezeichnet, in der die Grundspannung der Muskulatur („Muskeltonus“) infolge einer dauerhaften Anspannung erhöht ist. In der betroffenen Muskulatur kommt es zu folgenden Veränderungen: leinsten Entzündungen (Mikroentzündungen).
Durchblutungsstörungen
Sauerstoffunterversorgung
Freisetzung schmerzauslösender Substanzen
Beeinträchtigung des Abtransports von Abbauprodukten aus dem Stoffwechsel
Mögliche Symptome
Verspannter Rücken
Rückenschmerzen
Verhärtete Muskulatur mit tastbaren Knötchen
Einschränkung der Beweglichkeit
Schonhaltung
Der Muskel selbst reagiert mit einer Verkürzung, wird dabei sehr hart und schmerzt. Die verhärtete Muskulatur reizt zudem die Nervenwurzeln und es kommt zu kleinsten Entzündungen (Mikroentzündungen).
Teufelskreis aus Verspannung, Schmerzen, Schonhaltung
Um die Schmerzen zu lindern, nehmen viele Betroffene eine Schonhaltung ein. Tatsächlich erreichen sie damit aber das Gegenteil: Die Verspannungen verstärken sich und die Schmerzen werden schlimmer. So kann ein Teufelskreis aus Verspannungen, Schmerzen und Schonhaltung in Gang kommen. Bleiben die Beschwerden unbehandelt, können die Verspannungen und die Schmerzen chronisch werden.
Rückenverspannungen: Symptome im Überblick
Rückenverspannungen machen sich durch Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und eine oft tastbare Verhärtung der betroffenen Muskulatur bemerkbar.
Verspannter Rücken: Überblick über mögliche Symptome
Verspannungsbedingte Rückenschmerzen, die sich allmählich entwickeln (Schmerzqualität: dumpf oder ziehend)
Druck- und Bewegungsschmerzen
Hexenschuss: gekennzeichnet durch ein plötzliches Einschießen starker Schmerzen im unteren Rücken, die Beweglichkeit ist meist stark einschränkt
Verhärtung der Muskulatur, tastbare Knötchen oder Wülste
Beeinträchtigung der Beweglichkeit
Schonhaltung
Ausstrahlende Schmerzen in Richtung Gesäß und Beine können auf einen Bandscheibenvorfall oder eine Ischialgie (Ischiasnervenreizung) hindeuten und müssen ärztlich abgeklärt werden.
Bei Rückenverspannungen sollten Sie frühzeitig die richtigen Gegenmaßnahmen ergreifen. Eine rasche Schmerzbehandlung und die Lösung der Verspannungen sind wichtig, um die Beschwerden nachhaltig zu lindern. Mehr zur Behandlung
Wichtig:
Rückenschmerzen nach einem Unfall oder im Zusammenhang mit Grunderkrankungen (z. B. Rheuma, Osteoporose) sollten grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden. Auch bei sehr starken Rückenschmerzen mit Lähmungserscheinungen oder Ausstrahlung der Schmerzen (z. B. in Richtung Gesäß, Unterleib, Beine, Arme) sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Das gleiche gilt, wenn die Schmerzen trotz geeigneter Behandlung anhalten oder stärker werden bzw. wenn weitere unklare Symptome wie Fieber oder Störungen der Darm- bzw. Blasenfunktion auftreten.
Die besten Tipps gegen Verspannungen
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Schonhaltung vermeiden!
Wenn Nacken oder Rücken verspannt sind, nehmen viele Betroffene unbewusst eine Schonhaltung ein. Damit ist eine unnatürliche, meist starre Körperhaltung gemeint, die eigentlich dazu dienen soll, Schmerzen zu vermeiden. Tatsächlich macht diese Vermeidungshaltung aber alles nur noch schlimmer – denn die Muskulatur verspannt sich noch weiter und neue Schmerzen entstehen. Daher gilt: Achten Sie auf eine gesunde und aufrechte Körperhaltung und bleiben Sie in Bewegung!
2 / 6
Schmerzen lindern!
Zähne zusammenbeißen und weitermachen – das ist bei schmerzhaften Verspannungen die falsche Strategie! Eine frühzeitige Schmerztherapie mit rezeptfreien Schmerzmitteln aus der Apotheke ist wichtig, damit sich die Beschwerden nicht verselbständigen. Denn bleiben die Beschwerden unbehandelt bzw. werden die Ursachen nicht behoben, kann leicht ein Teufelskreis aus Verspannungen, Schmerzen, Schonhaltung und neuen Verspannungen entstehen. Dann besteht die Gefahr, dass die Verspannungen und damit auch die Schmerzen zum „Dauerthema“ werden.
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Wärme tut gut
Wärme auf der Haut bewirkt, dass sich die Gefäße erweitern und die Durchblutung angeregt wird. Das hat zur Folge, dass mehr Sauerstoff ins Gewebe gelangt und Stoffwechselprodukte besser abtransportiert werden können. Auf diese Weise können vor allem leichtere Verspannungen etwas gelockert werden. Tipp: Ein heißes Bad tut nicht nur dem Rücken gut, sondern entspannt auch den Geist!
Wichtig:
Bei entzündlichen Prozessen sind Wärmeanwendungen kontraproduktiv. Hier kann ein kühlendes Schmerzgel die bessere Alternative sein. Fragen Sie dazu im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dehnübungen & sanfte Bewegung
Spezielle Übungen haben eine lockernde Wirkung auf die verspannte Muskulatur im Nacken- und Schulterbereich. Dafür müssen Sie nicht unbedingt ins Fitness-Studio gehen! Wichtig ist allerdings, dass Sie die Bewegungsabläufe immer korrekt und behutsam durchführen.
Dehnübungen alleine reichen nicht aus! Versuchen Sie grundsätzlich mehr Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren.
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Ruhepausen
Der Nacken ist verspannt und jede Bewegung schmerzt, aber die To Do-Liste wird immer länger? Wer jetzt krampfhaft weitermacht und nötige Ruhephasen ausfallen lässt, hat nichts gewonnen! Besser: Nutzen Sie die Mittagspause, um wirklich abzuschalten und neue Kraft zu tanken. Vertagen Sie weniger Dringliches und verschieben Sie private Termine, bis es Ihnen wieder besser geht.
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Wie man sich bettet...
Schon beim morgendlichen Aufwachen fühlen sich Nacken und Rücken bretthart an? Dann könnte auch eine falsche Schlafposition oder eine unpassende Matratze der Auslöser der Verspannungen sein. Ideal ist eine seitliche Schlafposition, bei der die Beine leicht angewinkelt sind. Zudem sollten alte, durchgelegene Matratzen ausgetauscht werden. Beim Matratzenkauf sollten Sie sich ausführlich beraten lassen und auch ausreichend Zeit zum Probeliegen mitbringen – so lassen sich Fehlkäufe vermeiden und Sie finden die individuell passende Matratze, die auch auf Ihr Körpergewicht abgestimmt ist.
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